Fairer Handel in Oberasbach
Anlässlich der dritten Re-Zertifizierung Oberasbachs als Fairtrade-Stadt, fand am 14. März in den Räumlichkeiten der Alten Post ein Vortrags- und Austauschabend zum Thema fairer Handel und nachhaltige Entwicklung statt. Neben den Mitgliedern des AK Fairtrade und der ersten Bürgermeisterin Birgit Huber, waren Vertreter des Stadtrates und aus der Bürgerschaft anwesend.
Im Rahmen der Feierlichkeit sprach Frau Huber dem Aktionskreis Fairtrade und – vor allem Christa Bartsch, der Sprecherin des AK Fairtrade Oberasbach – ihren Dank aus. Die Steuerungsgruppe Fairtrade setzte seit ihrer Gründung im Jahr 2015, eine Vielzahl von Maßnahmen zur Sensibilisierung hinsichtlich des Themas fairer Handel und globale Gerechtigkeit um. Franz X. Forman, Stadtrat und aktives Mitglied im AK Fairtrade berichtete von den Herausforderungen, mit denen der Steuerkreis während der Corona-Pandemie zu kämpfen hatte, lenkte aber auch den Blick auf die erfolgreiche Filmvorstellung des Films "Welcome to Sodom" im vergangenen Sommer im Rahmen der Agenda 2030 Kinoreihe des Landkreises, an der sich auch Oberasbach beteiligt hatte. Weitere gelungene Aktionen waren beispielsweise das faire Pop-Up-Café im Rahmen des Trempelmarktes oder das Verteilen fairer Rosen zu besonderen Feierlichkeiten.
Sina Mixdorf, die als Beauftragte für Klimaschutz, Nachhaltigkeit, fairen Handel und Radverkehr in Oberasbach zuständig ist, betonte die Verantwortung eines jeden Einzelnen hinsichtlich des individuellen Konsums: "Mit unserem individuellen Kauf- und Konsumverhalten beeinflussen wir auch die Strukturen und Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern. Somit tragen wir eine Verantwortung gegenüber den Produktionsländern und Ländern des globalen Südens. Es liegt also in unserer Hand, uns für globale Gerechtigkeit einzusetzen. Dessen sollte sich der sich jeder Einzelne bei Kaufentscheidungen bewusst sein“.
Zu Gast war an dem Abend auch Ralf Mützel, Leiter des Amtes für Nachhaltigkeitsförderung in Neumarkt i.d.OPf. Die Stadt Neumarkt ist Hauptstadt des Fairen Handels 2019 und dient im Bereich Nachhaltigkeit und fairer Handel als Modellstadt. Im Rahmen seines Vortrags berichtete Ralf Mützel von einer Vielzahl an Maßnahmen und Projekten im Bereich Fairtrade und Nachhaltigkeit. Dabei ging er unter anderem auf ein städtisches Förderprogramm für Mikroprojekte im Bereich Nachhaltigkeit ein (ähnlich dem, welches ab April 2023 auch in Oberasbach aufgelegt werden soll), auf eine Nachhaltigkeitspartnerschaft mit der Stadt Drakenstein in Südafrika und auf die Beschaffung fairer Arbeitskleidung für den städtischen Bauhof.
Stefanie Rupprecht, zuständig für nachhaltige Beschaffung und Vergabe bei der Stadt Oberasbach gab abschließend einen Einblick in das Thema nachhaltige Beschaffung. Seit 2021 setzt sie sich in der Verwaltung für eine nachhaltige und faire Beschaffung ein. Büromöbel aus nachhaltiger Holzbewirtschaftung, ein Rahmenvertrag für nachhaltiges Kopierpapier und nachhaltiges Büromaterial sowie die Beschaffung zweier E-Lastenräder und E-Autos für den Fuhrpark der Verwaltung sind nur einige Beispiele für Beschaffungen, die seit 2021 umgesetzt wurden.
Im anschließenden Gespräch im Plenum stellte Andreas Fleischmann, Stadtrat fest: "Natürlich ist noch Potenzial nach oben, aber in einigen Aspekten sind wir auch schon gut mit dabei". Und auch Ralf Mützel bekräftigte „Es ist schön, diese gute Zusammenarbeit und das Engagement hier vor Ort zu spüren“.
Was an dem Abend auf jeden Fall deutlich wurde: Der AK Fairtrade und die Stadtverwaltung sind auf einem guten Weg und verfolgen mit vereinten Kräften die Zielsetzung, noch mehr Bewusstsein dafür zu schaffen, wie viel Verantwortung in unser aller Konsumverhalten steckt. Dabei ist und bleibt die Devise: global denken, lokal handeln.

