Jugendliche für die Taschengeldbörse gesucht

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Das Erfolgsprojekt Oberasbacher Taschengeldbörse, 2016 von Renate Schwarz initiiert und seither geleitet, soll nach der Corona-Zwangspause wieder mehr Fahrt aufnehmen. Jugendliche zwischen 14 und 19, die älteren Menschen z.B. in Haushalt oder im Garten helfen möchten, können sich gerne beim Quartiersmanagement melden.

Seit sieben Jahren gibt es die Oberasbacher Taschengeldbörse bereits. Sie vermittelt zwischen Senioren aus Oberasbach, die sich für einfache, ungefährliche Arbeiten im Alltag zuverlässige, wohnortnahe Hilfe wünschen, und Schülern und Jugendlichen, die ihr Taschengeld aufbessern wollen. Dabei geht es nicht nur ums Fensterputzen oder Rasenmähen, sondern z.B. auch um Hilfe beim Einkauf, Vorlesen, gemeinsame Spaziergänge oder die Versorgung von Haustieren. Oberasbach verbindet so die Generationen und fördert aktive Nachbarschaftshilfe. Das „Leuchtturmprojekt im Landkreis Fürth“ wurde mehrfach ausgezeichnet, zu Spitzenzeiten waren hier knapp 50 Senioren der Altersgruppe Ü75 und 25 Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahren gelistet. „Corona war wirklich ein Einschnitt. Es wäre schön, wieder an die Vor-Pandemiezeit anknüpfen zu können. Denn für die Jugendlichen ist es eine wichtige Erfahrung jemandem mit den eigenen Fähigkeiten helfen zu können, das schult die soziale Kompetenz“, so Renate Schwarz vom Quartiersmanagement Oberasbach der Diakonie Fürth.

Ran an die Kartoffeln!

Zurzeit sind in der Taschengeldbörse mehr Seniorinnen und Senioren als Jugendliche gelistet. Edda Adelmann steht bereits auf der Warteliste, so wie aktuell neun weitere ältere Damen und Herren – übrigens dürfen sich dennoch gerne noch weitere bei Renate Schwarz melden! Die 79-Jährige wünscht sich Hilfe für ihren Gemüsegarten, denn die körperliche Arbeit schafft sie nicht mehr. „Wenn ich den Garten aufgeben müsste, verlöre ich sehr viel“, sagt sie. Frau Adelmann sucht jemanden, der z.B. ihr Kartoffelbeet umgräbt und Furchen zieht – noch bis Mitte November, oder dann wieder im kommenden Frühjahr. Auch bei der Pflege der Nutzpflanzen oder vielleicht gelegentlich bei Arbeiten im Haushalt freut sie sich über Unterstützung. „Meine Helferin oder mein Helfer soll sich wohlfühlen bei mir. Und natürlich darf man sich zur Erntezeit auch was aus meinem Garten mitnehmen“, schmunzelt die Altenbergerin.

Langzeit-Tandems

Bestandteil der Taschengeldbörse ist auch seit langem das gefragte Handy-ABC, das jeden ersten Freitag im Monat in der Stadtbücherei stattfindet. Hier erklären Jugendliche älteren Semestern die Handhabung von Mobiltelefonen, Tablets oder Notebooks. Valeska Dionisio-Münch, die seit Anbeginn bei der Taschengeldbörse dabei ist, ist Mitglied im Stammteam des Handy-ABCs. Außerdem bildet sie seit rund vier Jahren ein sogenanntes „Tandem“ mit der Seniorin Lydia Hoffmann. Die Heilpädagogik-Studentin hat keine Großeltern in Oberasbach, und so wurde Frau Hoffmann fast schon zu ihrer Ersatz-Oma. „Durch die Börse kann man als Teenager selbstständiger werden und von der Lebenserfahrung des Auftraggebers profitieren. Frau Hoffmann hat mir schon viele praktische Tipps für mein Studium gegeben, z.B. für das Halten von Referaten. Umgekehrt wurde sie durch mich zum Handyprofi“, lacht die 20-Jährige. Natürlich entsteht nicht immer so eine schöne Beziehung zwischen Jung und Alt, vielfach geht es auch nur um einmalige oder sehr sporadische Hilfe. Langweilig wird es dabei aber nie!

Sorgfältige Vermittlung

Wer mitmachen möchte, muss sich bei der Taschengeldbörse Oberasbach anmelden und registrieren lassen – das ist jederzeit möglich. Um größtmögliche Sicherheit für alle Beteiligten zu erreichen, wird mit allen Kandidaten ein persönliches Gespräch geführt. Renate Schwarz lässt bei der Vermittlung große Sorgfalt und viel Fingerspitzengefühl walten. „Ich muss dabei Puzzleteile zusammenfügen, denn nicht nur die Anforderungen und die Persönlichkeiten müssen passen. Ich mache sehr deutlich, dass die Jugendlichen keine billigen Arbeitskräfte sind, die einen hauswirtschaftlichen Dienst oder einen Gärtner ersetzen können. Und der jeweilige Einsatzort muss für die jungen Leute gut erreichbar sein.“

Das empfohlene Taschengeld beträgt fünf Euro pro Stunde, aber individuell kann auch ein anderer Satz vereinbart werden. Übrigens: Die Stadt Oberasbach stellt den Taschengeldbörsianern auf Wunsch gerne eine Teilnahme-Bescheinigung über das soziale Engagement aus, die man bei der Suche nach einem „richtigen“ Job gut zu den Bewerbungsunterlagen nehmen kann.

Die Taschengeldbörse Oberasbach ist ein gemeinsames Projekt des Quartiersmanagements Oberasbach der Diakonie Fürth, des Jugendhauses OASIS, der Stadt Oberasbach und des Stadtseniorenrats Oberasbach.

Kontakt Taschengeldbörse:

Renate Schwarz vom Quartiersmanagement Oberasbach der Diakonie Fürth, renate.schwarz@diakonie-fuerth.de oder unter 0911 801 935 69

Alle Infos und Anmeldeunterlagen als PDF-Downloads auf taschengeldboerse.oberasbach.de

Die ausgefüllten Unterlagen kann man per E-Mail, per Post oder persönlich bei Renate Schwarz im Treffpunkt Alte Post oder an der Rathauspforte abgeben oder sie in den Rathausbriefkasten werfen.

>>> Eine "Taschengeldbörse-Schnupperaktion" veranstaltet unser Quartiersmanagement am Samstag, 11. November 2023 ab 10.30 Uhr in ca. zwanzig Privatgärten im Stadtgebiet. Mehr dazu hier. <<<

Grafik: Jugendhaus OASIS
Foto: Stadt Oberasbach Edda Adelmann (rechts) mit Renate Schwarz in ihrem Gemüsegarten in Altenberg
Foto: Valeska Dionisio-Münch Ein tolles Gespann: Lydia Hoffmann und Valeska Dionisio-Münch (v.l.)
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