Do-it-yourself-Schnellkur für defekte Drahtesel
Es tut sich was in der Ideenschmiede Quartiersmanagement. Aber psst, allzu viel wird noch nicht verraten. Nur so weit: Diesmal ist eine Reparaturinitiative für defekte Fahrräder in Planung.
Renate Schwarz vom Quartiersmanagment Oberasbach der Diakonie Fürth ist immer auf der Suche nach sozialen Initiativen, die Hilfe zur Selbsthilfe anbieten.
Radfahren hat Konjunktur
Fahrradfahren boomt insbesondere seit vergangenem Jahr als attraktive Freizeitmöglichkeit, die auch durch die coronabedingten Einschränkungen noch möglich war und ist. Die Radläden haben alle Hände voll zu tun und kommen mit Bestell- und Reparaturaufträgen nicht mehr hinterher. Kleine Reparaturen können aber durchaus auch mal selbst erledigt werden. Hier setzt die Reparaturwerkstatt an.
Viele Städte und Gemeinden haben sich das Thema Mobilitätswende als dringend notwendige Aufgabe auf die Agenda geschrieben. Mehr Menschen vom Auto aufs Rad oder in den ÖPNV zu bringen, heißt die Devise. Mit dem Nationalen Radverkehrsplan 3.0 misst die Bundesregierung erneut der Förderung des Radverkehrs eine hohe Bedeutung bei.
Fahrradfreundliche Kommune
Auch die Stadt Oberasbach hat sich mit ihrer Bewerbung bei der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommune (AGFK e.V.) auf den Weg gemacht. Die geplante Reparaturwerkstatt ist dabei als niederschwelliges verkehrspolitisches Projekt ein großer Pluspunkt in puncto Service für Bürgerinnen und Bürger, zumal die ansässigen Radgeschäfte gut ausgelastet sind.
Das Rad verbindet
Hilfe zur Selbsthilfe, heißt die Devise, d.h. es wird ein Raum zur Verfügung gestellt, in dem sich Radfahrer selbst unter Anleitung an kleinen Standard-Reparaturen versuchen können. Werkzeug und einfache Ersatzteile werden gestellt. Kosten fallen keine an, es sei denn, es müssen neue Ersatzteile angeschafft werden. Spenden sind natürlich jederzeit willkommen.
Neben einem wieder intakten Fahrrad steht noch ein weiterer Gedanke ganz vornedran: der des sozialen Miteinanders. Beim gemeinsamen Werkeln und Basteln lässt es sich wunderbar unterhalten. Generationen treffen sich ungezwungen und tauschen sich über ein gemeinsames Thema aus.
Kooperationen machen’s möglich
Wie die meisten Initiativen des Quartiersmanagements rund um Renate Schwarz ist der Grundgedanke der einer guten Kooperation. Bei diesem Projekt sind auch von Anfang an ehrenamtliche Mitstreiter mit im Boot. So hat sich Herr Volker Dittmar bereit erklärt, an einem bis zwei Samstagabenden pro Monat gemeinsam mit freiwilligen Reparateuren vor Ort zu sein. Der langjährige Zeitungsredakteur ist in seiner Freizeit leidenschaftlicher Radler, Triathlet und "Schrauber" - die idealen Voraussetzungen also für diese neue Aufgabe.
Finanziell unterstützt hat das Projekt von Beginn an die Bürgerstiftung Oberasbach. Mit einem großzügigen Zuschuss kann die Grundausstattung für die Werkstatt angeschafft werden: Montageständer, Spezialschlüssel, Schmierstoffe, Luftpumpen, Flickzeug und Bremsgummis. Damit lassen sich bestimmt viele Problemchen rund ums Rad zunächst einmal beheben.
Räumlichkeiten stehen auch bereits zur Verfügung. Das Jugendhaus Oasis stellt im Innenhof eine kleine Ecke der „alten Schreinerei“ zur Verfügung. Der Raum ist ebenerdig und abschließbar, ein Stromanschluss ist vorhanden. Dort wird aktuell gekehrt und gewerkelt, auf das Ergebnis können wir gespannt sein.
Keine Konkurrenz
Vorbilder für eine derartige Reparaturinitiative gibt es bereits in zahlreichen Städten wie zum Beispiel in Fürth – und stets sind sie ein Erfolgsmodell. Sie verstehen sich nicht als Konkurrenz zu ansässigen Radgeschäften, zumal diese gerade in der aktuellen Situation mehr als ausgelastet sind und sich über die Unterstützung wohl eher freuen dürften.
Wie vieles ist auch der Start dieses Projekts zeitlich schwer planbar. Das Quartiersmanagement hat als Termin etwa Ende Mai im Visier. Momentan wären nur Termine für Einzelpersonen möglich.
Wir halten Sie in jedem Fall auf dem Laufenden!

