Die Geschichte der DJK-Halle
Ausweichquartier für Stadtratssitzungen in Corona-Zeiten, Turn- und Veranstaltungshalle, Raum für Gottesdienste – die heutige DJK-Halle kann nicht nur auf eine vielfältige Nutzung blicken, sondern auch auf eine durchaus interessante Geschichte. Erbaut wurde das lang gestreckte, nach außen hin schmucklose Gebäude in den Jahren 1952/53 als Gotteshaus für die katholische Gemeinde Oberasbachs.
St. Johannes gestern und heute
Sie war nicht das erste Gotteshaus dieses Namens in Oberasbach. Bereits die allererste Kapelle für die katholische Gemeinde, die Altenberger Burgkapelle, trug den Namen Johannes des Täufers. Fortgeführt wurde diese Tradition in der Namensgebung schließlich nach 1945, als das ehemalige Hitlerjugend-Heim – das heutige Jugendhaus Oasis – Raum bot für die nach dem Krieg angewachsene katholische Gemeinde.
Zahlreiche Flüchtlinge und Heimatvertriebene aus Tschechien und Polen sorgten für den Anstieg der Zahlen in der katholischen Diaspora. 1946 wurde die Kapelle als Filialgemeinde der Pfarrei St. Josef in Zirndorf geweiht. Doch bereits wenige Jahre später brauchte man die Räumlichkeiten des ehemaligen HJ-Heims für ein Schulhaus, sodass man 1952/53 nicht weit entfernt eine neue Kirche "St. Johannes der Täufer" in Kreutles errichtete. Hermann Spies, der spätere langjährige katholische Pfarrer und Ehrenbürger der Stadt, kümmerte sich in den Jahren 1954 bis 1960 zunächst als Kaplan der Zirndorfer Pfarrei mit Hingabe um die Seelsorge in Oberasbach.
1965, die Gemeinde war inzwischen auf circa 3.000 Gläubige angewachsen, wurde die St.-Johannes-Gemeinde zur eigenständigen Pfarrei erhoben. Bald begann man mit den Plänen für ein neues Pfarrzentrum. Am 12. Oktober 1975 weihte der Bamberger Erzbischof Dr. Schneider das neue Gotteshaus.
Meilensteine der DJK-Geschichte in Oberasbach
Der sogenannte "Deutsche-Jugendkraft"-Verband (DJK) entstand bereits vor über 100 Jahren als Sportbewegung der katholischen Kirche. Als konfessionell geprägter Verein wurde die DJK Zirndorf 1956 auf Initiative von Kaplan Spies gegründet und ein Jahr später offiziell in den Bayerischen Landes-Sportverband e.V. aufgenommen. Erster Vorstand war damals Heinz Siewert. Im Jahr 1961 wurde aus dem Verein die "DJK Oberasbach". In den folgenden Jahren kamen neben dem Fußball weitere Abteilungen dazu: 1972 die Damengymnastik und 1977 die Skiabteilung. Vom Neubau des Pfarrzentrums St. Johannes profitierten schließlich auch die Sportler. Neue Umkleiden und ein Vereinsheim (St.Johannes Klause) kamen dazu. In den 1980er-Jahren erfolgte die komplette Sanierung des Fußballplatzes, 2001 wurde der E-Platz am Hans-Reif-Sportzentrum eingeweiht. Die DJK unter dem Vorsitz von Ewald Trost mit den Abteilungen Fußball, Tanzen und Gymnastik zählt heute in Oberasbach an die 500 Mitglieder.
Der Umbau der ehemaligen katholischen Kirche zur heutigen DJK-Halle begann in den 1990er-Jahren mit Unterstützung der Kirche und der Stadt Oberasbach. Heute kann die Halle für Festlichkeiten und Veranstaltungen genutzt werden. Als Ausweichquartier in Corona-Zeiten leistete sie 2020 dem Stadtrat gute Dienste. Hier war es möglich, die vorgeschriebenen Hygieneregeln und Mindestabstände bei den Stadtratssitzungen einzuhalten. So fand am 4. Mai 2020 die Konstituierende Sitzung für den neu gewählten Stadtrat in der ehemaligen Kirche statt.